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Chaostheorie
Wenn man der Chaostheorie glauben schenken mag, so kann der Flügelschlag eines Schmetterlings irgendwo auf der Welt, in einem ganz anderen
Teil der Welt einen Orkan auslösen. Eine gewagte These, die wohl schwer zu beweisen wäre. Dennoch: Ein Punkt, der gar nicht so abwegig
erscheint. Wenn wir auf unseren Alltag blicken, passieren ständig Dinge, die unser Leben beeinflussen - quasi in jedem Moment und ohne, dass
wir es bewusst wahrnehmen.
Wenn Ihnen heute ein Teller aus der Hand gefallen und dabei zu Bruch gegangen ist - wäre Ihnen das auch passiert, wenn sie heute morgen
nur eine Minute früher oder später aufgestanden wären? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Man kann, eben wie bei der
schon oben geschilderten Idee der Chaostheorie keine Regel aufstellen, man kann es nicht beweisen.
Allein der Gedanke, dass absolute Kleinigkeiten, das eigene Leben aber auch das Leben anderer Menschen beeinflussen können, ist
faszinierend. Zum Beispiel bei der Frage: Kann man einem Menschen etwas Gutes tun?
Im ersten Moment kann man dies sicher und einfach mit "Ja" beantworten. Aber war dies dann auch wirklich "gut"? In einem Beispiel schenken Sie
einem Menschen einen kleinen Moment Zeit, einen kleinen Moment Aufmerksamkeit. Etwas, was ihn freut - aber zeitlich aufhält. Vielleicht fährt
er danach schneller durch die Straßen um die verlorene Zeit aufzuholen und vielleicht ereilt ihn dann ein folgenschwerer Zusammenstoss bei dem
er sich selbst oder einen anderen Menschen verletzt. War dann, unter diesem Gesichtspunkt, ihr Handeln "gut"?
Ich sage weiterhin "Ja". Ich sage "Ja", weil wir die Zukunft nicht vorhersagen können. Ich sage "Ja", weil wir selbst bei besten Absichten,
nicht vorhersagen können, in wie weit sich unser Verhalten auswirken wird. Und gerade, weil das so ist, sage ich "Ja". Denn wie ein Leben eines
Menschen sich verändert, dass können wir nicht steuern. Wenn wir aber daran in irgendeiner Form bewusst Einfluss nehmen können, sollten wir es
tun. Sei es in Form eines Geschenkes, in Form einer Aufmerksamkeit oder auch manchmal nur in Form eines kleinen Lächelns.
Denn eines kann man im Großen und Ganzen doch sehr allgemein sagen: So wie man selbst den Menschen begegnet, so kommen sie auch meistens zu
einem selbst zurück. Und sind nicht das auch Momente, die jeder von uns im eigenen Leben als schön empfindet?
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